20140222

10:07 AM #NYC
Auf dem Weg nach SoHo habe ich eine kleine Pause im Washington Square Park eingelegt. Die ersten Sonnenstrahlen haben den Schnee schmelzen lassen und die Leute saßen mit einem Lächeln auf den Bänken und lauschten dem Pianisten. Das ist eine Stimmung, die man einfach erleben muss. Plötzlich vergisst man sich selbst und die ganze Welt. Nach ein paar Minuten sitzt bereits ein alter Mann neben mir. Er macht mir auf arabisch Komplimente und erzählt, dass er ein 83-jähriger Libanese ist, der schon oft in Deutschland war. Was ich in Deutschland eher als belästigend empfinde, hat mir in dieser Minute echt gut getan. Er erzählte mir von seiner Familie: sein ältester Sohn ist schwul und schreibt eine Shakespeare Kolumne für ein New Yorker Magazin, seine älteste Tochter ist gerade Mutter von ihrem zweiten Kind geworden und die jüngste Tochter ist nun Stand-Up Comedian, nachdem sie in London eine Tanzausbildung gemacht hat. Warum erzähl ich euch das? Es ist erstaunlich wie viele verschiedene Biografien es auf der Welt gibt - so viele Menschen, die nach ihren Träumen streben und sich in allem ausprobieren um ihr Herz zu beglücken. Ich gebe zu, ich bin ein Mensch, der gerne alles plant und eine feste Vorstellung von der Zukunft hat. Der nette Herr hat mir aber gesagt: "Don't predict the future. Things will turn out their way." Das hat mich wiederum zum Nachdenken gebracht. Er hat recht. 
Wenn ich das nächste Mal im Washington Square Park bin, werde ich auf der gleichen Bank sitzen und hoffen, dass er wieder neben mir Platz nimmt und noch mehr über die Welt und den Menschen erzählt. 

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